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23.08.2022 Fachtag "Berlin gegen Gewalt"

Am 14. Juni 2022 fand der Fachtag „Berlin gegen Gewalt – Bedarfe und Perspektiven der Gewaltprävention“ statt. Rund 80 Teilnehmende – darunter Aktive aus freien Trägern, Projekten und Initiativen, den Berliner Bezirks- und Senatsverwaltungen, aus Schulen, Forschungseinrichtungen und der Polizei – folgten der Einladung der von Camino getragenen Arbeitsstelle Gewaltprävention in die Veranstaltungsräume am Pfefferberg.

Die Arbeitsstelle stellte zentrale Ergebnisse des Berliner Monitoring Gewaltdelinquenz 2021 vor, das anhand von Auswertungen amtlicher und zivilgesellschaftlicher Daten die Gewaltbelastung der Berliner Quartiere phänomen- und raumbezogen darstellt. Es zeigt während der Coronapandemie einen deutlichen Rückgang von Jugendgewalt und des Gewaltaufkommens in der Schule. Bei den Schwerpunktthemen geschlechtsspezifische Gewalt sowie Hassgewalt und politisch motivierte Kriminalität werden mitunter klare Zuwächse festgestellt. Die Berliner Bezirke weisen unterschiedliche Entwicklungsverläufe und Belastungen mit Gewalt auf, eine Tendenz zur Polarisierung der Bezirke oder Regionen ist jedoch nicht zu verzeichnen.

Das Plenum des Fachtags beschäftigte sich weiterhin mit dem Gesamtkonzept Berlin gegen Gewalt, das anschließend in vier Workshops mit den folgenden Schwerpunktthemen diskutiert wurde:

1. Stadt, Quartier und Prävention

2. Prävention in Schule und Jugendhilfe

3. Prävention und Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt und

4. Prävention politisch motivierter Hassgewalt

Die Workshops identifizierten Herausforderungen für die Präventionspraxis, und sie beschrieben Kernmaßnahmen, die die Berliner Präventionsnetzwerke in den kommenden Monaten und Jahren entwickeln und vorantreiben sollten, um auf aktuelle Entwicklungen zu reagieren. Einige zentrale Aspekte waren dabei die Verfügbarkeit aktueller und zugänglicher Daten für die Präventionspraxis, die Vernetzung und Koordination stadtweit und bezirklich agierender Gremien, ein angemessener Umgang mit veränderten Mustern der Nutzung öffentlicher Parks und Plätze, die Verankerung von Präventionsangeboten auch zu häuslicher oder politisch motivierter Gewalt in den Sozialräumen, und der Ausbau von Strategien zur Prävention und Bekämpfung digitaler Gewalt.

Eine schriftliche Dokumentation des Fachtags wird durch das Team der Arbeitsstelle erstellt, sie soll die Landeskommission Berlin gegen Gewalt bei der weiteren konzeptionellen und koordinativen Arbeit unterstützen.

04.03.2022 Berliner Monitoring Gewaltdelinquenz 2021 veröffentlicht

Das Berliner Monitoring Gewaltdelinquenz 2021 steht ab sofort zum Download zur Verfügung. Es teilt sich in zwei Hefte mit unterschiedlichen Bezugsräumen und Schwerpunkten auf.

Im ersten Heft wird die Entwicklung und sozialräumliche Ausprägung von unterschiedlichen Gewaltphänomenen – insbesondere von allgemeiner Gewaltdelinquenz, von Jugendgewalt und Gewalt an Schulen, von häuslicher, sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt sowie von politisch motivierter Hassgewalt – beschrieben.

Das zweite Heft enthält die zwölf Bezirksprofile, die einen Teil der Befunde aus dem ersten Heft ortsspezifisch differenziert darstellen. Lokale, in der Präventionsarbeit tätige Akteure werden damit besser in die Lage versetzt werden, ihre Angebote an die Bedürfnisse ihres Sozialraums auszurichten.

Die Hefte können Sie hier herunterladen:

Berliner Monitoring Gewaltdelinquenz 2021 – Teil I: Erscheinungsformen von Gewalt in Berlin

Berliner Monitoring Gewaltdelinquenz 2021 – Teil II: Gewalt und Prävention in den Berliner Bezirken